Schmerztherapie

Schmerztherapie

Eine komplexe Erkrankung wie das chronische Schmerzsyndrom erfordert in der Regel auch eine komplexe Therapie, die der jeweiligen Schmerzform angepasst ist. Dementsprechend gibt es kein Allheilmittel gegen chronische Schmerzen. Welches Verfahren zur Behandlung einer speziellen Schmerzform geeignet ist, muss individuell und auf Basis einer umfassenden Untersuchung entschieden werden. Auf unseren Seiten geben wir Ihnen einen allgemeinen Überblick über verschiedene Verfahren, die zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt werden können. Oft ist es eine Kombination verschiedener Verfahren, eine sogenannte „multimodale Therapie“, die am meisten Erfolg verspricht. Wichtig ist vor allem aber auch die Eigenaktivität der Patienten.

Welche Schmerzarten gibt es und wie entstehen sie

Wir unterscheiden akute und chronische Schmerzzustände.
Durch mechanische, thermische oder elektrische Erregung von Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) entsteht ein Schmerzsignal, welches über verschiedene Nervenfasern und Umschaltstellen (Synapsen) zum Rückenmark und von dort aus zum Gehirn weitergeleitet wird. In verschiedenen Gehirnregionen entsteht schließlich über komplexe Bewertungsprozesse die Schmerzempfindung. Hierbei spielen zusätzlich verschiedene körpereigene Systeme zur Schmerzhemmung wie zum Beispiel die Aktivierung schmerzhemmender Bahnen im Rückenmark oder auch die Ausschüttung von körpereigenen Opioiden (zum Beispiel Endorphinen) eine schmerzregulierende Rolle.

Akuter Schmerz

Im Fall des akuten Schmerzes übernimmt die Schmerzempfindung eine bisweilen überlebenswichtige Warnfunktion. Bei der glücklicherweise sehr seltenen genetischen Erkrankung der fehlenden Schmerzrezeptoren kommt es schon sehr früh im Kleinkindesalter und während des gesamten oftmals verkürzten Lebens zu vielen sehr schweren Verletzungen, hervorgerufen durch die fehlende Warnfunktion des Schmerzes vor gefährlichen Situationen und körperschädigendem Verhalten.

Chronischer Schmerz

Anders verhält es sich beim chronischen Schmerz, denn dieser hat seine Warnfunktion verloren. Längere Zeit bestehende Schmerzen können zu einer Sensibilisierung von peripheren Nerven und Schmerzrezeptoren sowie zu neuroplastischen Veränderungen (veränderten Verknüpfungen der Nervenzellen mit der Folge eines deutlich erhöhten Schmerzempfindens) des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) sowie zum Verlust der körpereigenen Schmerzhemmsysteme führen. Hierbei werden vermehrt Entzündungsmediatoren freigesetzt, was mit einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit einhergeht. Auch die Schmerzschwelle ist erniedrigt, in der Vergangenheit nicht schmerzhafte Reize werden nun als Schmerz wahrgenommen.

Schmerztherapie

Ziel der Schmerzbehandlung ist es nicht nur, Schmerzzustände zu lindern, sondern möglichst auch Prozesse zu initiieren, die darauf abzielen, die normale Schmerzempfindung wiederherzustellen. Neben der medikamentösen Schmerztherapie kommen hier auch Methoden wie die traditionelle chinesische Akupunktur, die Gesprächstherapie sowie auch die Tens Therapie zur Anwendung. Im Einzelfall können auch Methoden wie die pulsierende Signaltherapie hilfreich sein.
Im Fall chronisch gewordener oder auch akuter Schmerzen im Bereich der Sehnenansätze (Enthesiopathien) wie beispielsweise Fersensporn, Tennis- oder Golfer- Ellenbogen, Kalkschulter, Trochanter- (Hüfte) Schmerzen, Achillessehnenreizung und ähnlichen Erkrankungen kann häufig die Stosswellentherapie mit Erfolg eingesetzt werden. Hier ist die radiale Stoßwellentherapie von der komplexen und hochenergetischen fokussierten Stoßwellentherapie zu unterscheiden, wir können Ihnen beide Methoden anbieten). Mit diesen Methoden kann auch eine Triggerpunkt-Therapie zur Lösung von schmerzenden dauerhaft anhaltenden punktuellen muskulären Verkrampfungen erfolgen.
Schmerzhafte Muskel-und Gelenkerkrankungen können ebenfalls durch das Anlegen von funktionellen Tape-Verbänden gelindert werden.

Die Kombination verschiedener Methoden führt zu einer Entlastung im Alltag, Stärkung eigener Ressourcen und Erlangung einer verbesserten Lebensqualität. Alle genannten Methoden können bei uns zum Einsatz kommen.

Kontakt

mpc - medical prevention center
Dr. med. Joachim Thum
Dr. med. Petra Thum

Senator-Braun-Allee 33
31135 Hildesheim

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