Bluthochdruck

Hypertonie und hypertensive Herzkrankheit:

Die Hypertonie (Bluthochdruck Erkrankung) ist die häufigste internistisch –kardiologische Erkrankung, bei der der Blutdruck des arteriellen Gefässesystems chronisch erhöht ist.
Nach WHO Definition gilt ein systolischer Blutdruck >=140 mm Hg u/o ein diastolischer Blutdruck >= 90 mm Hg als Hypertonie.

Ursachen:

Bei 95 % der Fälle liegen genetische Faktoren zugrunde (essentielle Hypertonie) – auch die Eltern und/oder Geschwister der Patienten haben sehr häufig eine Hypertonie.
Bei einem kleinen Teil der Patienten kommen bestimmte Nierenerkrankungen, so z.B. Verengungen der Nierenschlagadern oder gutartige Wucherungen an den Nebennieren mit vermehrter Bildung bestimmte Hormone als Ursache vor.
Auch ein Schlaf Apnoe Syndrom mit Atemstillständen während des Schlafs ist eine relativ häufige Ursache einer Hypertonie, die häufig schwer einstellbar ist (sekundäre Hypertonie).

Häufigkeit:

Die Krankheitshäufigkeit ist in Deutschland und anderen Industrieländern extrem hoch – circa 30-80 % der Bevölkerung (altersabhängig). Bei jungen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren ist der Blutdruck bereits bei 20-25 % zu hoch. Bei über 60-jährigen Menschen haben circa 80 % einen Bluthochdruck– von 3 Menschen haben also 2 eine Hypertonie – und nur bei 1 von diesen 2 ist die Hypertonie bekannt!
Leider ist auch bei diesem einen mit bereits bekannter, diagnostizierter Hypertonie der Blutdruck trotz umfangreicher Bemühungen und auch hohem finanziellen Aufwand tatsächlich nur bei 10-20 % gut eingestellt!
Wie gesagt, 1 von 3 ist gesund, 1 hat einen in der Regel nicht besonders gut eingestellten Bluthochdruck (s.o.) und der 3. ist noch nicht einmal als Bluthochdruck Patient identifiziert – mit entsprechend hohem Risiko für das weitere Leben!

Diese erschreckenden Daten sollten aufrütteln und zwingen uns geradezu zu noch größeren Anstrengungen in Aufklärung und Motivation der Patienten und guter Behandlung der Hypertonie !

Symptome:

Typisch ist, dass die Hypertonie keine oder nur uncharakteristische Symptome verursacht, weswegen sie auch als schleichender Killer bezeichnet wird.

Komplikationen:

Die Hypertonie ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Atherosklerose mit typischen Erkrankungen wie KHK (Verengung der Herzkranzgefässe), Herzinfarkt, Herzschwäche, Schlaganfall und Nierenversagen sowie peripherer arterieller Verschlusskrankheit (Durchblutungsstörungen der Beine).

Hypertensive Herzkrankheit:

Dauerhaft zu hoher Blutdruck bewirkt eine Schädigung des Herzmuskels. Die Muskulatur der linken Herzkammer wird dicker und wandsteifer und kann sich dadurch während der Füllungsphase (Diastole) nicht mehr so leicht entspannen (diastolische Dysfunktion). Durch die schlechte Füllung der linken Herzkammer und Anstieg des Drucks in den Vorhöfen und Lungengefässen kommt es schließlich zu Symptomen einer Herzschwäche (Diastolische Herzinsuffizienz) mit Luftnot, Beinödemen und verminderter Belastbarkeit sowie Müdigkeit. Auch Vorhofflimmern mit Neigung zum Schlaganfall tritt häufig als Folge einer hypertensiven Herzerkrankung auf. Die diastolische Herzinsuffizienz ist leider auch unter optimaler medikamentöser Therapie schwierig zu behandeln und bereitet oft große Probleme, sodass die konsequente Behandlung der Hypertonie umso wichtiger erscheint, um die diastolische Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern möglichst zu vermeiden.

Diagnose:

Zum einen muss die Hypertonie mit Blutdruckmessungen (Selbstmessungen/ Langzeitblutdruckmessung/ Belastungs-EKG) objektiviert werden. Zum anderen zielt die Diagnostik bei Hypertonie darauf ab, die seltenen sekundären Formen zu entdecken und Folgeschäden an den Organen wie Herz- und Gefässen zu diagnostizieren und deren genaues Ausmaß abzuschätzen.
Zu diesem Zweck bieten wir BlutHochdruckspezialisten insbesondere die Ultraschalluntersuchung des Herzens(Echokardiographie), der Halsschlagader, den Nierengefässen sowie andere spezialisierte Diagnostikverfahren (Gefässsteifigkeitsmessung etc.) an. Diese speziellen Untersuchungen werden von uns zur Abklärung und Verlaufskontrolle der Hypertonie regelmäßig durchgeführt.

Therapie:

Neben einer Veränderung des Lebensstils – Rauchverzicht, Normalgewicht, regelmäßiges Ausdauertraining mit 3-5 mal pro Woche 30 Minuten Walken, Joggen, Radfahren etc., Reduktion der täglichen Kochsalz -Aufnahme auf weniger als 6 g, mediterrane Kost – ist fast immer eine medikamentöse Therapie nötig. Hierzu stehen moderne, gut verträgliche Medikamente zur Verfügung (z.B. ACE-Hemmer, AT 1-Antagonisten, Calciumantagonisten etc.).
Die Behandlung der Hypertonie ist durch eindrucksvolle Senkung der Herz/Kreislauf/Schlaganfall -Sterblichkeit und Erkrankungshäufigkeit hochwirksam und effektiv.

Kontakt

mpc - medical prevention center
Dr. med. Joachim Thum
Dr. med. Petra Thum

Senator-Braun-Allee 33
31135 Hildesheim

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