Angiologie/Gefäß-Medizin
Venen erkranken anders. Diese können sich durch Gerinnselbildungen verschließen(Thrombose, Venenentzündung). Hier ist therapeutisch die Gabe von Gerinnungshemmern sowie Kompressionstherapie notwendig.
Die andere große Gruppe von Venenerkrankungen besteht in Erweiterungen der Venen und Funktionsverlust der Venenklappen, häufig genetisch bedingt. Folge ist einerhöhter Rückfluss verbrauchten Blutes hinab ins Bein, welches zu Beschwerden wie Stauung und Schweregefühl sowie Schwellneigung führt. Außerdem beobachtenviele Patienten nach einiger Zeit negative Hautveränderungen, meist in derKnöchel und Unterschenkelregion. Dies kann letztlich bis zum Ulcus cruris(offenen Bein) führen. Die Ursache liegt in einer Überdurchblutung durch rückwärts fließendes verbrauchtes Blut, welches sich bis in das Kapillarbettder Haut staut und dort zusätzlich den Einstrom frischen arteriellen Blutes behindert.
Die Therapie besteht in einer möglichst weitgehenden Beseitigung des Rückwärtsflusses durch kranke Venen mit schlussunfähigen Klappen. Solche Krampfadern (Varizen) können entweder offen chirurgisch beseitigt werden oder mit modernen minimalinvasiven endovaskulären Techniken (Beispielsweise mittels Venaseal (Klebetechnik), Closure fast (Radio Frequenz Technik), Laser oder Schaumsklerosierung), häufig dann ohne die Notwendigkeit von Schnitten und ohne Narkosen beseitigt werden. Die Krampfadern bilden sich dadurch zurück, derRückwärtsfluss verschwindet und die Hautveränderungen können abheilen, auch venöse Geschwüre können dadurch zur Abheilung gebracht werden. Zuvor ist selbstverständlich eine gründliche angiologische Untersuchung notwendig, damit das im Einzelfall optimale Verfahren bestimmt werden kann.